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Kinoabend und Schnitzeljagd im Grenzviertel

Das Gemeinschaftsprojekt „entre2rives – entre2prises“, das von Rundumkultur in Zusammenarbeit mit Transc3nd und dem Historischen Verein Kehl initiiert wurde, fand seinen abschließenden Höhepunkt am 5. Juli 2023 in einem deutsch-französischen Kinoabend, der auf zauberhafte Weise Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen ließ.

Gemeinsam mit Manon Bilger, der Präsidentin des Vereins Transc3nd, führte ich zweisprachig durch den Abend, der in den historisch bedeutsamen Räumlichkeiten von KaléidosCoop stattfand, dem einstigen elsässischen Konsumverein. Hier kamen Bewohner beider Rheinseiten zusammen.

Der Abend begann mit einer theatralen Schnitzeljagd, die das Publikum einlud, das grenzüberschreitende Viertel mit neuen Augen zu sehen. Die von den Teilnehmenden gelösten Rätsel führten zu überraschenden Entdeckungen und spielerisch in die Geschichte des Port du Rhin ein.

Der Höhepunkt des Abends war die Vorführung von Kurzfilmen, die von jungen Filmemacherinnen und Filmemachern des Familienzentrums „Au delà des ponts“ und der École du Rhin produziert wurden.

Unter der Leitung von Émilie Fux von MIRA entstand der erste Kurzfilm mit dem Titel „Es war einmal der Rheinhafen“. Auf Grundlage von Archivaufnahmen über das Viertel und seinen Hafen, erzählten die Jugendlichen ihre eigene Fiktion rund um einen Matrosen namens Brahim und seiner Geliebten Chocolatine.

Den zweite Kurzfilm mit dem Titel „Reise in die Vergangenheit“ entwickelte ich im Rahmen eines Theaterworkshops mit Schülerinnen und Schülern der Klasse von Frau Héry (École du Rhin). Gemeinsam begaben wir uns auf einen Ausflug ins städtische Archiv, wo uns Frau Beil empfing und die Kinder viel über die Geschichte ihres Viertels und ihrer Schule erfuhren. Ergänzt um die Zeitzeugenberichte von Anne-Véronique Auzet, entwickelten wir auf dieser Grundlage gemeinsam Theaterszenen, die von Filmemacher Arthur Poutignat eingefangen wurden. Mit Hilfe eines Greenscreens lies er die Kinder in die Vergangenheit reisen und auf diese Weise einen fröhlich dynamischen Film entstehen.

Das Projekt brachte auch einen dritten Kurzfilm hervor, mit dessen Realisierung wir das regionale Filmarchiv MIRA beauftragten. Gegründet 2006, hat MIRA es sich zur Aufgabe gemacht, Amateurfilme von Elsässern oder mit Bezug zum Elsass zu bewahren, um sie vor dem Vergessen zu schützen. Unter Verwendung veralteter Formate wie 8 mm-Filmrollen, bieten diese Filme anonyme private Einblicke in die Geschichte der Region und ergänzen die offizielle Geschichtsschreibung. Wir beauftragten MIRA, ihr Archiv nach Filmen aus unserer Grenzregion zu durchforsten. Das Resultat dieser Zusammenarbeit ist der von Sophie Desgorges sorgfältig zusammengestellte und kommentiere Film „Leben entlang des Rheins“.

Am deutsch-französischen Kinoabend waren nicht nur alle an den Filmen Beteiligten, sondern auch die Projektpartner anwesend, um dem Publikum Fragen zu beantworten. Der Abend fand in entspannter Atmosphäre bei einem kleinen Buffet seinen Ausklang.

Dieses Projekt schuf eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen neuen und langjährigen Viertelbewohnern, zwischen Jung und Alt, zwischen Menschen dies- und jenseits des Rheins. Die gezeigten Filme ehrten nicht nur das Viertel und seine Vergangenheit, sondern machten auch die jungen Filmemacherinnen und Filmemacher stolz, die ihre Werke auf der großen Leinwand sahen. Eine zweite Vorführung wurde in der École du Rhin organisiert, bei der die verschiedenen Klassen eingeladen waren, die Arbeiten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler zu bewundern und über die Geschichte ihres Viertels zu diskutieren.

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