Durch die Zeiten schreiten: – rundumkultur.eu

Eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bauen

Im Schuljahr 2023-23 habe ich das Projekte entre2rives – entre2prises ins Leben gerufen und in Kooperation mit Transc3nd realisiert. Schüler:innen der Grundschule École du Rhin haben sich auf die Spuren der Geschichte ihres Viertels begeben und den Film „Reise in die Vergangenheit“ realisiert.

Ausflug in das Straßburger Stadtarchiv

Das Projekt begann im Mai 2023 mit einem spannenden Besuch im Strasburger Stadt-Archiv. Frau Beil hat uns durch diesen magischen Ort der Erinnerungen geführt. Die Kinder konnten vor Ort den Plan ihrer Schule von damals studieren. Die École du Rhin wurde 1936 gebaut. Damals lernten Jungen und Mädchen getrennt von einander. Und im Keller gab es öffentliche Duschen! Ganz schön anders als auf dem aktuellen Plan, die sie zuvor mit ihrer Klassenlehrerin Frau Héry im Deutsch-Unterricht gezeichnet hatten!
Die Schüler:innen stießen auf weitere alte Fotos, Dokumente und Karten und sammelten faszinierende Einblicke in die Geschichte. Dies legte den Grundstein für unsere bevorstehende Reise durch die Zeit und inspirierte die Schülerinnen und Schüler für die kommenden Phasen.

Begegnung mit einer Zeitzeugin

Ein besonderer Höhepunkt war das Treffen mit einer lebenden Verbindung zur Vergangenheit unseres Viertels. Anne-Véronique AUZET besuchte die Schulklasse und erzählte aus erster Hand von ihren Erinnerungen und Erlebnissen aus der Nachkriegszeit (2. Weltkrieg), als ihre Mutter das Familienhaus in Trümmern wieder fand und Anne-Véronique noch eine besondere schriftliche Erlaubnis brauchte, um nach Deutschland fahren zu können. Die Schülerinnen und Schüler hingen fasziniert an ihren Lippen, als sie die Geschichten von damals zum Leben erweckte. Diese persönlichen Einblicke füllten unser Projekt mit Authentizität und halfen uns, eine tiefere Verbindung zur Geschichte herzustellen.

Entwicklung von Theaterszenen auf Basis des recherchierten Materials

In dieser Phase tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Rolle der Schauspieler ein. Mit meiner Anleitung entwickelten sie Theaterszenen, die auf den Erkenntnissen aus dem Archivbesuch und den Erzählungen der Zeitzeugin basierten und einen Bogen zu ihrer eigenen Aktualität schlugen. Gemeinsam brachten wir die Vergangenheit durch Dialoge, Gesten und Szenenbildern zum Leben.

Arbeit mit Video und Greenscreen

Der Höhepunkt unseres Projekts war die Umsetzung der Theaterszenen in einen Film. Filmemacher Arthur Poutignat zauberte mit Hilfe moderner Technologie eine beeindruckende visuelle Kulisse und lies die Schüler:innen mit Hilfe eines Green Screens in die Vergangenheit fliegen. Mit Unterstützung von Mahe Leautey und Elsa Cucheval, führte ich die Schülerinnen und Schüler durch den Prozess, half ihnen bei den Sprachaufnahmen und leitete sie an, ihre schauspielerischen Fähigkeiten für die Kamera zu entfalten.

Dabei entstand ein unterhaltsamer Film, der die Bewohner:innen beiderseits des Rheins zu einer Zeitreise ein lud und sie mit ihren Erwartungen an die Zukunft wieder entlässt. Die Freude und Begeisterung der Schülerinnen und Schüler während des gesamten Projekts waren die größte Belohnung für diese unvergessliche Erfahrung.